Pro und Contra – Hausaufgaben

Jeder kennt sie, viele drücken sich vor ihnen und so mancher erinnert sich mit Schaudern: Die Rede ist von Hausaufgaben. Bereits Generationen von Schülern waren es gewohnt, in ihrer Freizeit diese unangenehme Pflicht zu erledigen. Angesichts moderner Unterrichtsformen und neuer pädagogischer Ansätze stellt sich jedoch zunehmend die Frage, ob Hausaufgaben heute noch sinnvoll sind. Sowohl Gegner als auch Befürworter von Schularbeiten haben hier treffende Argumente auf ihrer Seite.

Nicht nur die Schüler, auch manche Eltern und Pädagogen sind der Auffassung, dass Hausaufgaben abgeschafft gehören. Ganztags-Unterricht, Sport- und Musikkurse sowie die Vorbereitung auf Tests und Abschlussprüfungen führen dazu, dass viele Schüler abends völlig abgekämpft am Schreibtisch sitzen und der Lerneffekt weitestgehend auf der Strecke bleibt. Für die geistige und soziale Entwicklung Jugendlicher sind Sport, Hobbys und Freunde bekanntlich genauso wichtig wie das Einschleifen von Wissen. Außerdem müssen Schularbeiten im Unterricht nochmals besprochen werden, damit die Schüler wirklich davon profitieren, was wiederum eine eventuelle Zeitersparnis weitestgehend zunichtemacht. Das Lehrpersonal ist zudem häufig mit Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen und Notenvergabe bereits ausgelastet, sodass die Schüler ihre Bemühungen bei Hausaufgaben sowieso größtenteils einstellen. Gegner von Hausaufgaben weisen darüber hinaus darauf hin, dass in diesem Bereich wenig Chancengleichheit herrscht. Manche Schüler bekommen Hilfe von ihren Eltern, andere sind auf sich alleine gestellt und haben entsprechend mehr Mühe. Dadurch sinkt die Motivation und Minderwertigkeitsgefühle entstehen, was wiederum zu schlechteren schulischen Leistungen fühlt.

Hausaufgaben – Pro:

  • Notwendig um den Schulstoff zu verinnerlichen
  • Man lernt Selbstdisziplin
  • Erfolgserlegbnisse

Andererseits ist unbestritten, dass Hausaufgaben durchaus auf das „wirkliche Leben“ nach der Schulzeit vorbereiten. Schon in jungen Jahren werden Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen geübt und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen, herausgebildet. Schließlich birgt auch das Erwachsenenleben viele unangenehme und schwierige Aufgaben, die erledigt werden müssen. Außerdem sind Wiederholungen erwiesenermaßen eine wirksame Methode, Lerninhalte zu festigen, sodass ein gewisses Pensum an „sturem Pauken“ nicht zu vermeiden ist. Diese Form des Lernens funktioniert oft am Besten in ungestörter Umgebung zu Hause. Hausaufgaben müssen dennoch nicht immer ohne Erfolgserlebnisse bleiben – im Unterricht Gelerntes kann kreativ in neue Zusammenhänge gesetzt und vom Schüler erst richtig durchdacht und verinnerlicht werden, wenn es nicht nur vom Lehrer demonstriert wurde. Für diesen Effekt müssen Schularbeiten natürlich von der Lehrkraft sinnvoll ausgewählt und auch im Unterricht nochmals behandelt werden.

Hausaufgaben – Contra:

  • Hausaufgaben müssen in der “Frezeit” erledigt werden
  • Chancenungleichheit – Manche Schüler bekommen mehr Hilfe als andere

Fazit zu Hausaufgaben:

Hausaufgaben sind also allem Anschein nach ebenso unbeliebt wie notwendig. In Zeiten von Ganztagsschulen und vollgepackten Terminkalendern sollten sie jedoch sinnvoll eingesetzt werden und nicht in stundenlange tägliche Plackerei ausarten. So bleiben die Schüler beim Lernen am Ball und haben dennoch genug Freizeit für ihre Freunde und Hobbys.

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